3 Welten.
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Betrachten wir heute einmal unser Universum und die Welt in der wir leben.
Bei genauer Betrachtung können wir entdecken, dass es in Wirklichkeit 3 Welten gibt; 3 Welten die ineinander verschachtelt sind, eine geht aus der anderen hervor.
Eine davon kennen wir oder zumindest glauben wir diese Welt zu kennen: unser Universum.
(Wikipedia: "Welt")
Basierend auf der Quantenmechanik wissen wir, dass alle Dinge die wir wahrnehmen können letztendlich denselben Ursprung haben. Wir wissen, dass Materie nur Energie ist, Energie die so hochfrequent schwingt, dass wir sie als feste Gegenstände wahrnehmen obwohl sie aus fast nichts bestehen.
Siehe Rubrik Spiele: Das Einstein Spiel)
Wir wissen dass Materie und Antimaterie aus dem "Nichts" entstehen und auch wieder dorthin verschwinden können. Wir wissen, dass jeder energetische Vorgang (z. B. Materie) nicht getrennt für sich alleine existieren kann, dass jeder Vorgang mit einem anderen Vorgang verknüpft/verbunden ist.
Die gesamte Welt ist ein unglaublich komplexes Netz von Vorgängen, alles ist sozusagen mit allem verbunden.
Und dennoch glauben wir -die eigentlich nur ein unscharf abgegrenzter Bereich innerhalb dieses Energienetzes sind - dass wir Individuen sind.
Damit kommen wir zur nächsten Welt, der Welt der Individuen bzw. dem, der glaubt ein Individuum zu sein. Diese 2. Welt ist (noch) weitestgehend auf den Bereich unseres Planeten beschränkt und geht ganz offensichtlich aus der Welt der Materie hervor. Ohne das Vorhandensein von Materie kann es kein Individuum geben, das ist unumstösslich.
Was macht uns also zu Individuen oder besser gesagt, warum glauben wir ein Individuum zu sein? Die Lösung liegt genau in dieser Frage versteckt; eigentlich nur in einem Wort dieser Frage, dem Wort "glauben".
Wir sind Individuen, weil wir glauben Individuen zu sein.
Was ist der Vorgang des Glaubens (und Wissens), was ist die dem zugrunde liegende Struktur wenn wir es genau betrachten? Ist es nicht das Denken? Ohne das Denken kann kein Glauben und kein Wissen existieren. Glauben basiert letztendlich auf Wissen, aber ist Wissen selbst nicht auch eigentlich nur Glauben?
Wir können in Wirklichkeit nichts wissen, denn jedes Wissen ist de facto nur Glauben.
Wir glauben was uns die Wissenschaftler erzählen, wir glauben was in Büchern steht, wir glauben was unsere Eltern, Freunde und Lehrer und Meister erzählen und das wird dann zum sogenannten Wissen. Es sind abgespeicherte Gedanken, die sich Erinnerungen nennen.
Auch Bücher sind Erinnerungen, nur in Schriftform. Selbst die Atomphysiker, die sich mit der Quantenmechanik befassen, müssen ihren Instrumenten und ihren Berechnungen glauben, sie haben niemals eine direkte Erfahrung der Welt. Alle Erfahrung des Wissens wird durch den Filter des Denkens wahrgenommen.
Vergleichen wir einmal die Struktur des Denkens mit der Struktur der Materie, dann erkennen wir Parallelen. So, wie ein Gegenstand als Materie im Netz der Energie erscheint, so erscheint auch ein Gedanke.
Es gibt keinen alleinstehenden Gedanken. Jeder Gedanke basiert auf einem anderen Gedanken, entweder in Form von Erinnerung, wenn er aus unserem "Inneren" kommt, oder in Form von Worten, die von anderen gesprochen werden, als Worte, Filme, Bücher, E-Mails etc. - von "aussen". Oder als in Worte gefasste Erfahrungen; denn wenn wir die Erfahrung der Betrachtung eines Baumes haben, wird diese Erfahrung doch letztendlich als Gedanke gespeichert.
Alle Gedanken sind miteinander verknüpft, es existiert sozusagen ein grosses Netz von Gedanken auf dieser Erde; im Grunde genommen ist es nur ein einziger Gedanke der sich ständig in vielfältigen Variationen erneuert und verändert.
Was macht uns zum Individuum? Es ist unsere Erinnerung - also Denken - an unsere Erlebnisse; es ist das was, andere Menschen über uns sagen und das, was wir über unsere Erinnerungen denken - unsere Persönlichkeit.
Wenn aber unsere Persönlichkeit rein auf Denken beruht (auch als Erinnerungen abgespeicherte Gefühle sind letztendlich nur Denken), wenn dies so ist, kann es dann überhaupt ein Individuum geben? Kann es ein Individuum geben, wenn das Denken an sich ein erdumspannendes Netz ist; ein Gedankennetz?
Dieses Gedankennetz ist die eigentliche 2. Welt. Und sowohl in der Welt der Materie als auch in der Welt der Gedanken können wir bei genauem Hinschauen kein Individuum erkennen. Denn um ein Individuum zu sein, braucht man eine scharfe Abgrenzung zum Rest der Welt, doch diese Abgrenzung existiert nicht, es gibt nur unscharfe verschwommene Grenzen.
Unscharfe Grenzen sind im eigentlichen Sinne keine Grenzen, sondern nur Übergänge und wo es keine Grenzen gibt kann es auch keine Trennung geben, es kann nur ein einziges Ganzes geben.
Die Welt der Gedanken geht also aus der Welt der Materie hervor und bei beiden Welten können wir keine absolute Sicherheit haben, dass sie wirklich so existieren, wie wir sie erfahren. Die dahinterliegende Bedeutung ist ungeheuerlich.
Wir glauben an etwas, von dem wir nicht mit Sicherheit sagen können dass es wirklich so ist wie es ist, weil wir niemals eine direkte Erfahrung der Welt machen, das heisst eine Erfahrung ohne das Denken.
Ist es überhaupt möglich eine Erfahrung der Welt ohne das Denken zu machen?
Von den alten fernöstlichen Meistern wurde gelehrt, dass das Denken eine direkte Erfahrung der wirklichen Welt verhindert. Eine Erfahrung der einen Welt, aus der die Welten der Materie und der Gedanken hervorgehen.
Es wurde gelehrt, dass wir uns in einen Zustand des Nicht-Denkens begeben müssen, um diese direkte Erfahrung zu machen.
Doch wie geht das, "Nicht-Denken"? Durch die Jahrtausende haben es unzählige versucht und nur wenigen ist es gelungen. Es scheint also der falsche Weg zu sein. Nicht-Denken funktioniert nicht - und trotzdem ist es möglich. Das erscheint zunächst paradox, als Widerspruch, aber die Lösung liegt auch hier in der Frage begründet; nämlich im Denken selbst.
Wie wir gesehen haben, ist Denken letztendlich glauben. Und in diesem Moment in dem wir aufhören zu glauben, passiert das vermeintlich unmögliche.
In dem Moment, wo wir aufhören zu glauben dass wir ein Individuum sind, in dem Moment, wo wir aufhören zu glauben dass die Welt so ist, wie wir sie wahrnehmen, in dem Moment, in dem wir aufhören zu glauben dass unsere Erinnerungen und Gedanken die einzige, absolute und wahre Realität sind, passiert das Wunder der direkten Erfahrung.
Ich werde diese Erfahrung nicht beschreiben, denn jede Erfahrung ist persönlich und sobald man sie in Worte fasst, wird sie zur Erinnerung und wir sind wieder beim Denken und Glauben angekommen. Aber jeder kann diese Erfahrung machen, jede(r)!
Es bedarf nur einer Kleinigkeit, die schwierig erscheint aber verblüffend einfach ist: höre auf zu glauben. Was nicht bedeutet, dass alles was uns erzählt wurde nun falsch ist; es bedeutet nur, aufzuhören zu glauben, dass unsere Gedanken und Erfahrungen wirklich die einzige Realität sind.
Und in dem Moment wo der Glaube aufhört, können auch Gedanken da sein, aber sie stören nicht - denn sie werden nicht mehr als absolute Realität wahrgenommen. Statt dessen gibt es eine wunderbare und direkte Erfahrung der Welt - eine Erfahrung die als Nichts, als Liebe, als Gott, als Erleuchtung, als Satori, Samadhi oder sonstiges benannt wurde. Es passiert nur, wenn man den Glauben an die vermeintliche Realität unseres Seins 100%ig stoppt. Und es müssen 100 Prozent sein, denn selbst der winzigste Glaube (oder Zweifel) verhindert die absolute direkte Erfahrung.
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