Das Spiel der Bilder

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So wie man sich Bilder von anderen Personen im Inneren malt, so erzeugt man auch ein Bild von sich selbst, von seiner eigenen Person.
Das Bild wird geformt aus den Beschreibungen anderer (Lob, Tadel, Zorn, Schmeicheleien etc.), das was mir gefällt nehme ich an und was mir nicht gefällt schiebe ich beiseite (oder ins Unterbewusstsein). Und an diesen Beschreibungen retuschiere ich dann mit meinen Vorstellungen und Wünschen.

Wie entsteht ein "Ich"?
Es ensteht doch nur im Kontakt zu anderen Menschen, so wie diese dich sehen so siehst du dich selbst, nachdem du ihre "Meinungen" für dich innerlich "korrigiert" hast. Was ist dieses "korrigieren"? Es ist doch nur ein anpassen an ein Bild von dir.
Doch wie kann mein "Ich", das eine Reflektion auf die Beschreibungen anderer ist, denn Realität sein?
Die Beschreibungen der anderen basieren doch auf ihren eigenen Bildern von dir und diese Bilder sind ja keine Realität. Sondern nur Bilder. Du nimmst dann diese Bilder an und machst sie zu deiner eigenen Realität.
Bilder sind keine wirkliche Realität, sondern nur der Versuch, Realität zu erschaffen.
Wirklich paradox wird es, wenn du dir ein Bild machst, welche Bilder sich andere von dir machen. So erschaffen wir eine Scheinwelt.

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